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Wenn
jemand einen Psalm auswendig kann, dann Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte“. Es
gibt wohl keinen Text aus der Bibel, der bekannter ist. Er ist schön anzuhören,
aber er ist viel mehr als Poesie. Es ist eine Bildsprache, die jeder versteht
und in der eine große Kraft liegt. Aus dieser Kraftquelle können wir schöpfen,
wenn wir in das neue Jahr gehen.
In
Psalm 23 heißt es: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner
Feinde“. Der „Tisch“ heißt auf Spanisch „mesa“. In Südeuropa und auch im Westen
der USA wird das Hochgebirge häufig „mesa“ genannt. Dorthin, hoch ins Gebirge,
werden die Schafherden im Sommer getrieben. Die Sommerweide wird vom Hirten
sorgsam ausgewählt und für die Sommerwochen vorbereitet. Dazu gehört auch der
Schutz vor den natürlichen Feinden, vor allem vor Raubtieren. Die Schafe sollen
möglichst gefahrlos lagern. „Mesa“, der Tisch, ist ihr Lebensraum.
Und
unser Lebensraum? Die Welt, die Gott uns zum Leben anvertraut hat. Wie gehen
wir damit um? Wie gehen wir miteinander um? Häufig erleben wir: Der Mensch
plündert den reich gedeckten Tisch, er zerstört und verwüstet, er greift sich
das Beste heraus, klammert sich daran fest. Er streitet sich. Er ist
rücksichtslos. Die Ellenbogen werden ausgefahren. Der Stärkere setzt sich
durch. Der Schwächere hat das Nachsehen.
In
Gottes Reich sieht es anders aus. An Gottes reich gedeckten Tisch kommt niemand
zu kurz. Alles wird miteinander geteilt. Fünf Brote und zwei Fische. Körbe voll
bleiben übrig. Keiner drängt sich vor. Denn hier gilt: Die ersten werden die
letzten sein. Und die letzten werden die ersten sein. Das ist die Gerechtigkeit
Gottes.
Gott geht fair mit uns um. Und wir gehen fair miteinander um.
Wie
viele Geschichten in der Bibel erzählen davon. Sie bestärken uns, in unserem
Leben den Spuren Gottes zu folgen. Sie ermutigen uns, auf Jesus zu blicken und
uns von ihm inspirieren zu lassen, uns mitnehmen zu lassen auf unserem Weg
durch das neue Jahr.
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