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Früher war alles besser" - eine verführerische Schlußfolgerung.
Denn der Blick zurück veredelt oft die Vergangenheit, macht sie besser als sie
war. Von den sprichwörtlichen Fleischtöpfen Ägyptens haben die Israeliten
selten etwas gesehen. Bei ihnen stand meist nur Brot auf dem Speiseplan. Doch vom Wissen daran ist im Rückblick nichts geblieben. Und das macht es schwer, sich mit der
Gegenwart anzufreunden oder gar in die Zukunft zu schauen. „Wären wir doch
gestorben, wären wir doch tot!“, erklärten die Israeliten. Drastischer kann man
die Verzweiflung nicht ausdrücken, die entsteht, wenn man den Glauben an die
Zukunft verliert und sich in schwärmerische Träume über die Vergangenheit
ziehen läßt.
Dabei kann ein realistischer Blick auf die Vergangenheit durchaus helfen. Wer genauer nachdenkt, erkennt, daß vielleicht manches früher besser war als
heute, aber doch gewiß nicht alles. Jede Zeit hat neue Herausforderungen, bringt Gutes und Schlechtes mit sich.
Wer nicht nur wehmütig zurückschaut, sondern auch nach vorn, der braucht sich
nicht länger nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurückzusehnen, sondern kann von
dem leben, was buchstäblich vor seinen Füßen liegt. Für die Israeliten waren es
Wachteln am Abend und Manna am Morgen. Brotähnliche Körner, die sich im Tau der
Wüste fanden,„Das ist das Brot, das Gott euch gibt.“
erklärte Mose.
Von nun an sollten sie jeden Tag
aufs neue finden, was sie zum Leben brauchten, jeder genug für einen Tag. Die Rettung war anders gekommen als erwartet. Alles im Leben war
anders gekommen als erwartet. Die gute alte Zeit kam nicht zurück, und was das
neue Zeit bringen würde war ungewiss. In der Wüste wussten die Israeliten von nun
an nur eins: Gott würde sie leiten und versorgen, damit kann man die Zukunft meistern.
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