Zurück zur Startseite Mehr Artikel lesen 

Ein halbes Jahr habe ich in Südindien studiert

Gedanken zum Sonntag, 7. August 2022

von Pfarrer Eckhard Sckell

Menschen, die an Jesus Christus glauben, gibt es überall, in allen Teilen der Welt. Man kann die Christenheit vergleichen mit einem Haus. Einem sehr großen Haus.Es ist verwinkelt. Hat hier und dort noch einen Anbau bekommen, lange Flure, Türme, Höfe, große Säle und kleine Stuben. Alle leben unter einem Dach. Alle haben den gleichen Glauben. Wir sind alle unter diesem Dach eins in Christus: „Ihr seid Mitbürger der Heiligen und Mitglieder von Gottes Hausgemeinschaft. Ihr seid gegründet auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Grundstein Christus Jesus ist.“ (Epheser 2,19f) Eins sein heißt aber nicht, gleich sein. Das Haus besteht aus vielen verschiedenen Teilen.Ein halbes Jahr habe ich in Südindien studiert, ich habe in kleinen Dörfern in den Bergen mein erstes Gemeindepraktikum absolviert, die erste Predigt meines Lebens vor einer Gemeinde von Teeplantagenarbeitern und Teepflückerinnen gehalten. Für mich war diese Zeit – ich war Anfang, Mitte zwanzig – sehr prägend.Der Raum der indischen Christen - ich war dort zu Gast und nehme die Eindrücke mit. Seither ist mir manches auch für mein Leben und für meinen Teil der Kirche wichtig geworden: Es gibt einen Gott und zugleich viele Religionen - ich achte den Glauben der anderen. Die Dalit Theologie – niemand darf ausgegrenzt werden, jedem Menschen wohnt eine Würde inne, die Gott ihm verliehen hat. Und: Gott steht auf der Seite der Armen und streitet für sie.